Sonntag, 14. Dezember 2014

Avifauna Germanica V: Kranichartige (Gruiformes)

Ordnung: Kranichartige (Gruiformes)

Leider habe ich dieses Jahr bisher keine ziehenden Kraniche (Grus grus) gesehen, also müssen wir wohl bei den kleineren Verwandten bleiben:

Familie: Rallen (Rallidae)

Blässhuhn (Fulica atra)
Blässhuhn und Jungtier
Das Blässhuhn ist die am leichtesten bei uns beobachtende Ralle. Es besiedelt am liebsten ruhige, nährstoffreiche Gewässer und ist häufig an Seen, Teichen und auch in Parkanlagen zu finden, wo die Tiere wenig scheu mit den Stockenten um Brotkrumen konkurrieren. Blässhühner sind gute Schwimmer, deren Füße lappenartige Schwimmhäute aufweisen und leidliche Taucher. Sie sind vielseitige Allesfresser und kommen bei uns ganzjährig vor.



Blässhuhnküken
Während die erwachsenen Tiere ein elegantes grau-schwarzes Gefieder mit einer auffälligen weißen Blässe über dem weißen Schnabel haben und ältere Jungvögel einheitlich grau mit weißem Bauch sind, sehen die Küken ein bisschen aus wie Babygeier, die den Kopf in einen Farbtopf gesteckt haben. Sie sind Nestflüchter und laufen und schwimmen schon bald nach dem Schlüpfen ihren Eltern hinterher.
Blässhühner sind an vielen Gewässern zu beobachten, im Heidelberger Raum zum Beispiel in Waghäusel, im Schwetzinger Schlosspark und gelegentlich auch auf dem Neckar.



Teichhuhn (Gallinula chloropus)
Teichhuhn mit Jungtier
Das Teichhuhn ist nur auf den ersten Blick oder auf größere Entfernung mit dem Bläßhuhn zu verwechseln. Aus der Nähe ist das farbigere Gefieder mit dunkelgrauem Kopf und Bauch und braunen Flügeln mit weißer Kante und vor allem der leuchten rote Schnabel mit gelber Spitze unverkennbar. Sie sind auch etwas zierlicher und halten sich häufiger am Gewässerrand oder auf Grasflächen mehr oder weniger in Gewässernähe auf.
Teichuhn mit Küken
Teichhühner fallen auch durch ihren auffälligen Schwimmstil auf, bei dem sie bei jedem Vorwärtsstoß mit dem Kopf nicken. Was die Jungtiere angeht, sind sie allerdings schlichter als das Blässhuhn, denn die Küken haben "nur" einen nackten Kopf mit rötlicher Stirn und die älteren Jungtiere sind recht schlicht braungrau.
Teichhühner lassen sich an ähnlichen Stellen wie Blässhühner beobachten, bleiben aber eher in Ufernähe und treten meist einzeln oder zu zweit auf. Sie brüten offenbar gerne an Teichen in Zoos, zumindest habe ich sie in Heidelberg und Köln dort gesehen.
Wasserralle (Rallus aquaticus)
Von dieser scheuen, kleinen Ralle, die bevorzugt im Schilfgürtel sumpfiger Gebiete lebt, habe ich leider kein Foto, sondern nur eine mäßige Tonaufnahme ihrer Rufe aus Waghäusel. Leider kann ich hier aber nur Bilder oder Videos einfügen, also gebe ich Euch einen Link zu Vogelstimmen.de (nicht meine Aufnahme).

Und das war es für heute. Auch nächstes Mal bleiben wir am Wasser, wenn wir zu den Lappentauchern kommen - und da ist einer auffällig hübsch und der andere besonders niedlich!

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