Sonntag, 8. Februar 2015

Avifauna Germanica XVII: Sperlingsvögel V - Drosseln, Braunellen und Sperlinge

Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)

Rotdrossel (Turdus iliacus)

Familie: Drosseln (Turdidae)

Rotdrossel (Turdus iliacus)
Rotdrosseln sind bei uns eher selten zu beobachten und kommen vor allem als Durchzieher nach Südwesteuropa vor, ein paar überwintern aber auch bei uns. Oft sind sie in größeren Schwärmen, häufig zusammen mit Staren oder Wacholderdrosseln unterwegs, die Rotdrossel auf dem Bild saß allerdings allein am Rand der Weststadt auf einem Baum. Sie brüten in den Birken- und Nadelwäldern Nordosteuropas. Rotdrosseln sind die kleinsten Drosseln und fallen durch den hellen Überaugenstreif und die rötlichen Flanken unter Unterseiten der Flügel auf, was ihnen auch den Namen gegeben hat aber auf dem Foto leider nicht zu erkennen ist.
 
Amsel (Männchen)
Amsel (Weibchen)
Amsel (Turdus merula)
Unsere häufigste Drossel und einer der bekanntesten Vögel bei uns ist die Amsel. Die schwarzen Männchen mit den gelben Schnäbeln gehören zu den melodischsten und abwechslungsreichsten Sängern unserer Vogelwelt. Im Spätsommer während der Mauser sehen sie allerdings häufig recht zerzaust aus und wenn sie dann noch sonnenbaden, wie das Männchen auf dem unteren Bild, dann wirken sie kaum wie ein gesunder Vogel. 
Sonnenbadende Amsel
Die Weibchen und Jungvögel wirken auf den ersten Blick viel unauffälliger, auf den zweiten Blick ist ihr schuppenartig geflecktes Braun aber ähnlich eindeutig und elegant, wie das Schwarz der Männchen.
2011 hatte ein Ausbruch des Usutu-Virus zu einem großflächigen Amselsterben geführt. Inzwischen lassen sich Amseln aber wieder überall antreffen. Allerdings war das bei weitem nicht immer so, denn die Amsel ist erst im 19. Jahrhundert zu einem Kulturfolger geworden und galt davor eher als scheuer Waldvogel.


Singdrossel (Turdus philomelos)
Singdrossel (Turdus philomelos)
Etwas kleiner als die Amsel, mit braunem Rücken und pfeispitzenförmig geflecktem Bauch ist die Singdrossel ein ähnlich guter Sänger wie die Amsel, allerdings singt sie etwas schriller und weniger flötend. Sie sind auch hervorragende Imitatoren, die in ihren Gesang andere Vogelgesänge einflechten können. Die Singdrossel im Bild konnte die Rufe von Zilpzalp, Kohlmeise, Mäusebussard, Halsbandsittich sowie das Auffliegegeräusch von Ringeltauben verblüffend gut nachmachen und hat diese im Bergfriedhof in beeindruckender Ausdauer in andere Meldodieelemente eingeflochten. Tatsächlich singen Sindrosseln bis fast eine Stunde am Stück, unterbrochen nur durch kurze Pausen, wenn sie ihren Sitz ändern.

Wachholderdrossel (Turdus pilaris)
Wachholderdrossel (Turdus pilaris)
Die Wacholderdrossel ist ähnlich groß wie die Amsel und gut an ihrem grauen Kopf und den rotbraunen Flügeldecken zu erkennen. Sie hat sich in den letzten 200 Jahren zunehmend nach Westen ausgebreitet und kommt heute bis nach Frankreich vor. Wieso ihr diese Ausbreitung gelungen ist, ist allerdings völlig unklar. Besonders auffällig waren die Wacholderdrosseln während des Amselsterbens, wo sie teilweise überall da auftauchten, wo man eigentlich eine Amsel erwartet hatte. Im Herbst und Winter bilden sie im Gegensatz zur Amsel oft größere Schwärme und ziehen teilweise nach Südeuropa. Eine melodische Sängerin ist die Wacholderdrossel nicht, sie gibt eher schrille und krächzende Strophen von sich.

Misteldrossel (Turdus viscivorus)
Misteldrossel (Turdus viscivorus)
Unsere größte Drossel ist der Singdrossel äußerlich sehr ähnlich, aber durch die Größe, und die runderen Bauchflecken von dieser unterscheidbar. Außerdem sind sie relativ scheu und daher seltener zu sehen als Singdrosseln. Misteldrosseln sind bei uns überwiegend im Sommer beobachtbar, da die meisten in Südwesteuropa überwintern. Ihren Namen hat sie von den Mistelfrüchten, die im Winter einen großen Teil der Nahrung ausmachen.

Familie: Braunellen (Prunellidae)

Heckenbraunelle (Jungvogel)
Heckenbraunelle (Altvogel)
Heckenbraunelle (Prunella modularis)
Die Heckenbraunelle ist einer der Vögel, die einem erts auffallen, wenn man einen gewissen Blick entwickelt hat. Auf Entfernung unauffällig, wirkt sie von nahem elegenat mit dem schiefergrauen Kopf und bräunlich gefleckten Flügeln.

Familie: Sperlinge (Passeridae)

Haussperling (Männchen)
Haussperling (Weibchen und Jungvogel)
Haussperling (Passer domesticus)
Unseren (nach dem Buchfink) zweithäufigsten Brutvogel in Mitteleuropa, kennt wohl jeder. In Städten kommt er zahlreich vor, aolange es geeignete Brutplätze gibt, was heute alerdings nicht mehr immer der Fall ist, weshalb der Haussperlingbestand in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat. Die Männchen fallen durch ihre graue Kappe und den breiten, schwarzen "Bart" auf.

Feldsperling (Passer montanus)
Unser zweiter Spatz ist etwas kleiner, Weibchen und Männchen sehen gleich aus und beide haben einen braunen Scheitel. Ein Bild habe ich aber leider nicht...

Das war's für heute. Nächstes Mal schließen wir die Sperlingsvögel mit den Stelzen und Piepern und den Finken ab.

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